So 08.12.2024, 11.00 Uhr | Elbphilharmonie, Kleiner Saal
Felicitas Kukuck: "Zaubersprüche"
Giuseppe Verdi: „Luisa Miller“ (Auszüge) - Bearbeitung für Streichquartett von Emanuele Muzio
Sofia Gubaidulina: „Ein Engel…“ - Lied auf einen Text von Else Lasker-Schüler für Alt und Kontrabass
Louise Farrenc: Klavierquintett Nr. 1 a-Moll op. 30
Yixie Shen: "Das Perlgewebe" für Streichquintett, Klavier und Stimme - Uraufführung - (Text: Ida Dehmel)
Sopran: Gabriele Rossmanith
Violine: Solveigh Rose
Violine: Kathrin Wipfler
Viola: Iris Icellioglu
Violoncello: Arne Klein
Kontrabass: Katharina von Held
Klavier: Saida Timina
Geburtsort:
Stuttgart, Deutschland
Studium:
Violinstudium an der Musikhochschule Trossingen, Gesangstudium bei Sylvia Geszty an der Musikhochschule Stuttgart; Ks. Brigitte Eisenfeld (Studium)
Auszeichnungen:
1. Preis Mozartfestwettbewerb (1985), Verleihung des Titels „Hamburger Kammersängerin“ (2011)
Bezug zur Staatsoper:
Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg von 1988 bis 2022 und Künstlerische Leitung des Internationalen Opernstudios der Staatsoper Hamburg seit der Spielzeit 2020/21
Wichtige Partien:
Pamina (Die Zauberflöte), Susanna (Le Nozze di Figaro), Blanche (Dialogues des Carmélites), Mélisande (Pelléas et Mélisande), Despina (Così fan tutte), Zerlina (Don Giovanni), Ännchen (Der Freischütz), Micaëla (Carmen), Morgana (Alcina), Oscar (Un Ballo in Maschera), Helena (A Midsummer Night’s Dream), Nedda (I Pagliacci), Lauretta (Gianni Schicchi), Anne Truelove (The Rake’s Progress), Gretel (Hänsel und Gretel), Musetta (La Bohème), Sophie/Marianne Leitmetzerin (Der Rosenkavalier), Woglinde/Wellgunde (Das Rheingold), Ortlinde (Die Walküre), Hanna Glawari (Die lustige Witwe), Clorinda (La Cenerentola), Echo (Ariadne auf Naxos), Blumenmädchen (Parsifal), Fortuna/Giunone (Il Ritorno d'Ulisse in Patria), Vierte Magd (Elektra), szenischer Liederabend (Schumann und Schönberg), u. a.
Bühnen:
Badisches Staatstheater Karlsruhe (1985-88), Gastengagements in München, Antwerpen, Brüssel, Berlin, Dresden, Leipzig, Frankfurt, Barcelona, Toulouse, Straßburg, Glyndebourne Festival, u. a.
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Willy Decker, Christof Loy, Guy Joosten, Harry Kupfer, Bob Wilson, Marco Arturo Marelli, Peter Konwitschny, Renaud Doucet, Achim Freyer, Calixto Bieito, John Dew, Vera Nemirova, u. a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Horst Stein, Christian Thielemann, Donald Runnicles, Michel Plasson, Sir Antonio Pappano, Robin Ticciatti, Silvio Varviso, Nikolaus Harnoncourt, Ivor Bolton, Kirill Petrenko, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher, Simone Young, Kent Nagano, u. a.
In Lübeck geboren, ging Solveigh Rose nach einem Jungstudium an der Lübecker Musikhochschule an die UdK Berlin und studierte bei Thomas Brandis, dem begnadeten Violinpädagogen und ehemaligen 1. Konzertmeister der Berliner Philharmoniker. Stipendien der „Studienstiftung des deutschen Volkes“ und der „Jürgen Ponto Stiftung“ förderten ihr Studium, bis sie 1990 das Probespiel als Geigerin der 1. Violinen des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg gewann.
Von 2000-2009 gastierte sie mit dem Trio Kairos deutschlandweit und in mehreren europäischen Ländern, sowie beim Internationalen Musikfestival Puebla, Mexiko, wo sie auch einen Meisterkurs gab. Mehrere CD- Produktionen als Kammermusikerin bei dem Label Musicaphon liegen vor. Neuerdings spielt sie in neuer Klaviertrio-Formation im Brahms Trio Hamburg, zusammen mit Clemens Malich und Wolf Harden.
Bei ihren solistischen Auftritten wurde sie unter anderem begleitet von dem Sinfonieorchester Berlin mit Beethovens Violinkonzert, dem Philharmonischen Orchester Lübeck unter Gerd Albrecht mit dem 5. Violinkonzert von Mozart und dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg unter Kent Nagano mit der Uraufführung „The Seasons of Life“ von Régis Campo. Produktionen beim SFB, sowie dem früheren Rias Berlin und dem NDR ergänzten diese.
Neben ihrem Engagement als Orchester- und Kammermusikerin widmet sich Solveigh Rose intensiv der Nachwuchsförderung als Violinpädagogin und Beraterin bei The Young ClassX sowie als Dozentin bei der Initiative Jugend-Kammermusik Hamburg.
Seit 2023 spielt sie eine Violine aus dem Hamburger Meisteratelier für Geigenbau Klaus C. Grumpelt, die speziell für sie gebaut wurde.
Kathrin Wipfler wurde 1992 nahe Stuttgart geboren. Sie war Jungstudentin bei Emily Körner in Stuttgart und studierte bei Elisabeth Kufferath in Hannover sowie ergänzend, im Rahmen eines Auslandsstudiums, bei Nora Chastain in Zürich. Während ihrer Studienzeit war sie fünf Jahre Stipendiatin der Landessammlung Streichinstrumente Baden-Württemberg. Sie bildete sich zudem auf zahlreichen Meisterkursen u.a. bei Nora Chastain, Mi-Kyung Lee, Donald Weilerstein, Mauricio Fuks und András Keller weiter. Als leidenschaftliche Kammermusikerin erhielt sie 2016 ein Stipendium für das Yellow-Barn Kammermusikfestival in Vermont, USA und hatte dort die Möglichkeit, gemeinsam mit Mitgliedern des Cleveland-, Juilliard und Brentano String Quartets zu arbeiten und gemeinsam aufzutreten. Weiterhin durfte sie sich bereits als Kammermusikpartnerin von Elisabeth Kufferath und Donald Weilerstein zählen. Orchestererfahrung sammelte Kathrin Wipfler als Praktikantin und ständige Aushilfe bei der NDR Radiophilharmonie Hannover sowie bei weiteren Aushilfstätigkeiten u.a. beim NDR Elbphilharmonieorchester und beim Staatsorchester Stuttgart. Seit 2018 spielt sie im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg.
Iris Icellioglu wurde 1994 in Îzmir geboren und studierte an der Dokuz Eylul Musikhochschule im Fachbereich Viola. 2017 nahm sie ein Masterstudium in Frankfurt und München bei Roland Glassl auf. Orchestererfahrungen sammelte sie u.a. in der Jungen Deutschen Philharmonie und als 2. Stimmführerin beim Karsiyaka Kammerorchester. Seit November 2017 ist sie Stipendiatin von Yehudi Menuhin Live Musik Now. Von 2018 bis 2020 war Iris Icellioglu Mitglied der Orchesterakademie und seit der Spielzeit 22/23 Mitglied des Philharmonisches Staatsorchesters Hamburg.
Arne Klein, geboren 1960, begann im Alter von sechs Jahren mit dem Cellospielen. Wie viele Kinder unterhielt er dieses Hobby spielerisch, ohne großen Ehrgeiz. Erst am Ende der Schulzeit, kurz vor dem Abitur, erwachte der Wunsch mehr daraus zu machen. Bei Wolfgang Mehlhorn studierte Arne Klein an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Hamburg im Diplomstudiengang und legte 1990 sein Konzertexamen ab. Ein Jahr zuvor war er bereits als festes Mitglied des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg engagiert worden. Schon während seiner Ausbildung, aber auch aus dem Orchesterleben heraus, hat Arne Klein immer besonders gerne in kleineren Kammermusikbesetzungen gespielt. Die eigenständige Arbeit an den Werken ist eine willkommene Abwechslung zum Beruf. Die einfühlsame Kommunikation zwischen den einzelnen Musikern auf dem Weg zu einem gemeinsamen Ziel aber ist die große Herausforderung, die zu wunderbaren Resultaten führen kann.
Katharina von Held ist seit 1997 Kontrabassistin des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. Ihre Liebe zum Kontrabass entdeckte sie über den Jazz. Sie studierte an der Frankfurter Musikhochschule bei Günther Klaus. Zu ihren weiteren Lehrern gehörten Gary Karr, Klaus Stoll sowie Dieter Manderscheid. Ihren beruflichen Werdegang begann sie als stellvertretende Solobassistin beim Staatsorchester Mainz, weitere Stationen waren der Saarländische Rundfunk und das Radio-Sinfonie-Orchester in Luxemburg. Ihr kammermusikalisches Engagement zeigt nach wie vor ihre Liebe zum Jazz. Neben rein klassischen Formationen wie dem „Frankfurter Kontrabassquartett“ stehen Crossover-Ensembles wie „The Philharmonic Clowns“ (gemeinsam mit Philharmoniker-Klarinettist Christian Seibold) im Vordergrund. Sie ist seit vielen Jahren auch pädagogisch tätig, u. a. an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und der Musikhochschule Rostock.
Neben den großen Opern und Konzerten sind es vor allem die vielen kleinen Projekte, die uns immer wieder auf schöne und besondere Weise herausfordern – allen voran die Projekte für junges Publikum wie unser „Tonangeber“.
Katharina von Held, Kontrabassistin
Im 1. Kammerkonzert geht es auf musikalische Reise durch die Geschichte von vier Komponistinnen und einer der wohl unterschätztesten Frauenfiguren der Operngeschichte. Louise Farrenc war eine Ausnahmeerscheinung ihrer Zeit: Als Pianistin, Professorin, Verlegerin, Kulturmanagerin und Mutter steht sie nicht nur für französische Musik, sondern für kreative Kampfeslust. 1849 tauchte Giuseppe Verdi tief ein in die Psychologie seiner Figuren, allen voran der in seiner Oper titelgebenden Luisa Miller. Statt Rührstück schöpfte er das dramatische Potenzial der Geschichte voll aus und hielt all jenen den Spiegel vor, deren menschliche wie gesellschaftliche Niedertracht ein Leben kostete. Empfindsamkeit und Raffinesse zwischen Klang und Stille, Ohnmacht und Ermächtigung: Das zeichnet die Musik Sofia Gubaidulinas aus. So ergeben sich ganz unterschiedliche musikalische Betrachtungen der eigenen Identität, die doch eines gemeinsam haben: Die eigene Integrität wahren wider alle Zweifel.
Ort: Elbphilharmonie, Kleiner Saal, Platz der Deutschen Einheit 4, 20457 Hamburg