Mo 05.02.2024, 19.30 Uhr | Elbphilharmonie, Kleiner Saal
Vortrag: Christoph Nann (Agentur CarlNann) „Die Kraft des Einfachen“
Antonín Dvorák: Auszug aus Klavierquartett Nr. 1 D-Dur op. 23
Bohuslav Martinu: Quartett C-Dur für Klarinette, Waldhorn, Violoncello und kleine Trommel
Ernst von Dohnányi: Sextett C-Dur op. 37
Klarinette: Rupert Wachter
Horn: Bernd Künkele
Violine: Daniel Cho
Viola: Sangyoon Lee
Violoncello: Christine Hu
Kleine Trommel: Matthias Hupfeld
Klavier: Petar Kostov
Rupert Wachter ist seit 1988 Solo-Klarinettist des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. Als Gast spielt er bei Orchestern wie den Sinfonieorchestern des NDR und MDR sowie des Bayerischen und Hessischen Rundfunks, der Staatskapelle Dresden und dem Bayerischen Staatsorchester München. Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Nicolaus Harnoncourt, Horst Stein, Christoph Eschenbach, Wolfgang Sawallisch, Lorin Maazel, Kent Nagano, Christian Thielemann und Zubin Metha. Als Kammermusiker und als Soloklarinettist absolvierte er Gastspiele in großen Teilen Europas, Japan, China, Südafrika und der USA. Seit 2016 unterrichtet er an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
Bernd Künkele wurde 1964 in Kiel geboren und bekam seine Ausbildung bei Erich Penzel an der Musikhochschule Köln und bei Froydis Ree Wekre an der Hochschule Oslo. Nach seinem Diplom mit Auszeichnung wechselte er 1992 für einen anschließenden Aufbaustudiengang „Solistische Ausbildung“ an die Musikhochschule Frankfurt zu Marie-Luise Neunecker, den er 1996 mit dem Konzertexamen abschloss. Bernd Künkele war u. a.Preisträger des Internationalen Wettbewerbs „Città di Porcia“ 1991, des Deutschen Hochschulwettbewerbs 1992 und des Internationalen Instrumentalwettbewerbs Markneukirchen 1994. Im gleichen Jahr wurde ihm der Eduard-Söring-Preis verliehen. Seit 1992 ist er Solohornist des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg, außerdem spielte er 1998 bis 2001 und 2008 bis 2010 im Orchester der Bayreuther Festspiele.
Daniel Cho wurde in New Jersey (USA) geboren und begann im Alter von sechs Jahren in Südkorea Violine zu spielen. Er schloss sein Bachelorstudium an der Juilliard School in der Klasse von Hyo Kang und David Chan ab und setzte anschließend sein Studium bei Kolja Blacher an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin fort. Er gewann zahlreiche internationale Wettbewerbe, darunter den Max-Rostal-Wettbewerb 2019, bei dem er den höchsten Preis erhielt. Als Solist spielte er mit Orchestern wie der Hamburger Camerata, dem Bucheon Philharmonic Orchestra und den Sejong Soloists. 2010 gab er sein Debüt im Weill-Saal der New Yorker Carnegie Hall, präsentiert von der Korea Music Foundation; 2013 folgte sein europäisches Debüt im Musée du Louvre in Paris im Rahmen der „Concerts du Jeudi“. Daniel Cho ist Mitglied der Sejong Soloists und arbeitete eng mit Künstlern wie Gil Shaham, Cho-Liang Lin und Vadim Repin zusammen. Als Konzertmeister spielte er mit dem Juilliard Orchestra, dem Verbier Festival Orchestra und dem Budapest Festival Orchestra. Seit der Spielzeit 2021/22 ist er 1. Konzertmeister des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg.
Sangyoon Lee wurde 1989 in Seoul (Südkorea), geboren und begann mit neun Jahren Bratsche zu spielen. Als Solist trat er mit dem Gangneung Philharmonic Orchestra und dem Seoul National University String Ensemble in Südkorea auf. Er ist erster Preisträger des Hanyang- und des „Seoul-Baroque Ensemble“-Wettbewerbs und gewann internationale Preise etwa beim „Bordeaux String Quartet Competition“ (Frankreich), beim „Gianni Bergamo Classic Music Award“ (Schweiz) oder der „International Max Rostal Competition“ in Berlin. Sangyoon Lee studierte bei Nimrod Guez an der Hochschule für Musik Würzburg. Orchestererfahrung sammelte er mit einem Zeitvertrag beim Philharmonischen Staatsorchester Hamburg und als Vorspieler bei den Symphonikern Hamburg. Er ist Solo-Bratschist beim Philharmonischen Staatsorchester Hamburg.
Christine Hu wurde 1985 in Wien geboren. Sie studierte bei Tobias Kühne und Heinrich Schiff in Wien sowie Thomas Demenga und Rainer Schmidt (Hagen Quartett) in Basel und bei Thomas Grossenbacher in Zürich. Meisterkurse besuchte sie u. a. bei Steven Isserlis und Miklós Perényi. Sie war Stipendiatin der Herbert von Karajan-Stiftung und der Thyll-Dürr-Stiftung und wurde von der Stiftung Yehudi Menuhin „Live Music Now“ und der Villa Musica gefördert. 2013 war sie interimistisch als Stimmführerin im Mozarteumorchester Salzburg tätig. Sie spielte regelmäßig im Tonhalle-Orchester Zürich sowie bei der Camerata Bern und war Mitglied des Orchestre de Chambre de Lausanne bevor sie 2016 Mitglied des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg wurde. Als Cellistin des trio oreade beschäftigt sich Christine Hu intensiv mit der Literatur des Streichtrios, gewann 2012 den 1. Preis beim Internationalen Wettbewerb für Streichtrio in München und debütierte 2014 u. a. in der Tonhalle Zürich und 2016 beim Menuhin Festival in Gstaad. Eine Debüt-CD/Blu-Ray kam 2015 bei bmn-medien heraus. Das trio oreade spielt ab Herbst 2017 drei Instrumente von Antonio Stradivari, eine großzügige Leihgabe der Stradivari Stiftung. Durch zwei Kulturen gleichermaßen beeinflusst und zweisprachig aufgewachsen - ihre Eltern stammen aus Taiwan - empfindet Christine Hu die Suche nach Balance und Vermittlung als einen wesentlichen Bestandteil in ihrem künstlerischen Leben.
Matthias Hupfeld erhielt seine musikalische Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Es folgten Jahresverträge beim Staatsorchester seiner Heimatstadt Kassel sowie bei den Nürnberger Symphonikern. Drei Jahre war er im Orchester der Komischen Oper Berlin beschäftigt. 2004 zog Hupfeld in die Hansestadt und ist seitdem beim Philharmonischen Staatsorchester als Schlagzeuger engagiert.
Petar Kostov erhielt seine Ausbildung bei Konrad Elser an der Musikhochschule Lübeck, sowie in Wien. Er besuchte Meisterkurse bei Andrzej Jasiński, Ludmil Angelov, Boris Berman, Paul Badura-Skoda, Alexander Jenner und Bozhidar Nojev.
Er ist mehrfacher Preisträger nationaler und internationaler Klavier- und Kammermusikwettbewerbe, u. a. beim Internationalen Kammermusik Festival "Allegro Vivo“.
Im Rahmen von „Wien Modern 2018“ spielte Petar Kostov im Wiener Konzerthaus bei der gesamten Aufführung des Sequenze-Zyklus von Luciano Berio. Im Wiener Radiokulturhaus spielte er 2016 das Klavierkonzert von Geirr Tveitt "Aurora Borealis“ uns das Klavierkonzert von Igor Stravinsky unter Maestro Toshiyuki Shimada (Yale Symphony Orchestra) und gestaltete 2015 den Klavierpart in Schönbergs "Ode an Napoleon". Sein Debüt mit Orchester gab er 2013 mit dem Orchester der Staatsoper Plovdiv. Er ist ein gefragter Kammermusikpartner und musiziert mit verschieden Musiker und Ensembles.
Seit 2020 ist Petar Kostov als Pianist für das Hamburg Ballett und die Schule des Hamburg Balletts an der Staatsoper Hamburg tätig.
"Sprache“ ist unser Thema der dreiteiligen Veranstaltungsfolge „Musik und Wissenschaft“. Wir wissen, es gibt unter den Menschen unzählige Sprachen, je verschieden nach Zugehörigkeit der Menschen zu familiären, zu großfamiliären Gruppen und schließlich zu Verbänden und Gesellschaften. Wir sprechen von natürlichen Sprachen. Sie dienen der Verständigung unter den Menschen, der Kommunikation, und bedeuten zugleich Abgrenzung in ihrer jeweiligen Eigenart. Diese Abgrenzungen werden freilich übersprungen durch das Erwerben, das Erlernen der anderen Sprache.
Wir wissen, Sprache ist Teil unseres alltäglichen Lebens. Sie fungiert als wesentliches Mittel der Verständigung. Doch sie ist mehr! Sie ist Ausdruck der Persönlichkeit und sie klingt jeweils anders, wenn in ihr die Rede von Leiden oder Freude, von Lieben oder Hassen ist. Sprache ist im Wandel, verändert sich im Zeichen der realen Umstände und Verhältnisse – und dies ständig, fortwährend!
Ein Konzertereignis heute, basierend auf verschiedenen Werken aus Klassik, Romantik und Moderne macht unmittelbar deutlich und dem Hörenden verständlich, dass da Botschaften, Stimmungen, Erlebnisse von Not und Freude in unterschiedlichen musikalischen Sprachen, verschiedenen Werkformaten zum Ausdruck gebracht werden.
Ebenso hören wir nach wenigen Takten einer Komposition nicht nur welcher Epoche sie entstammt, sondern auch, welche individuellen Sprachelemente des Musikalischen ihr zugrunde liegen. Ob es Musik eines Igor Strawinsky, eines Antonín Dvořák oder eines Bohuslav Martinů ist oder ob sie von Hanns Eisler stammt. Gleichwohl offenbaren all diese Kompositionen und Werkschöpfungen nicht nur Verschiedenes, sondern vor allem auch etwas allen Gemeinsames, nämlich ihre Bindungen an eine übergeordnete Ordnung in Material und Struktur, in Tonalität und formale Essenzen. Genau diese allseitigen Bindungen bilden die Grundlage dafür, dass wir von Musik als einer „universellen Sprache“ sprechen.
Ort: Elbphilharmonie, Kleiner Saal, Platz der Deutschen Einheit 4, 20457 Hamburg