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  • Foto: Claudia Höhne
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So 19.05.2024, 11.00 Uhr | Elbphilharmonie, Kleiner Saal

Sonderkammerkonzert

Françaix, Schulhoff, Webern, Korngold

Jean Françaix: Trio à cordes

Erwin Schulhoff: Streichquartett Nr. 1

Anton Webern: Streichquartett op. 28

Erich Wolfgang Korngold: Streichsextett D-Dur op. 10

Violine: Daniel Cho
Violine: Yuri Katsumata-Monegatto
VIola: Naomi Seiler
Viola: Tomohiro Arita
Violoncello: Olivia Jeremias
Violoncello: Saskia Hirschinger

In diesem Sonderkammerkonzert präsentiert sich der neue Konzertmeister Daniel Cho mit einer glänzenden Auswahl der feinsten Perlen der Kammermusik zwischen Paris und Wien. Für den Auftakt geht es mit einem Wunderkind der Musikgeschichte ins pulsierende Paris der 1930er-Jahre, die Zeit des vielfarbigen Neoklassizismus, der in Form und Stil an die Musik der Wiener Klassik anknüpfte. Dort spürte der junge Jean Françaix dem Zeitgeist nach und tauchte mit gerade 20 Jahren in die Versuchungen der Musikstadt ein, die für so viele Künstler und Freigeister des beginnenden 20. Jahrhunderts künstlerische Heimat sein sollte. Über das Frühwerk Trio à cordes befand der Musikwissenschaftler und Musiker Arthur Hoérée schlicht: „ein Meisterwerk“. Von Paris geht es nach Prag zu Erwin Schulhoff, der in den 20er Jahren zu den international erfolgreichsten Komponisten gehörte, bevor er zwischen die Mühlen der Politik geriet. Dabei standen bei der Uraufführung seines ersten Streichquartetts noch alle Zeichen auf Erfolg, denn die prickelnde Nervosität und die folkloristisch gefärbte, schillernde Klangvielfalt, die künstlerische Vollendung einer ganzen Epoche begeisterten Publikum wie Presse. Noch heute zählt das Werk zum Meilenstein für jedes kammermusikalische Ensemble. Dass Avantgarde nicht nur ein Stil, sondern eine innere Haltung ist, zeigt das letzte Streichquartett Anton Weberns. Am 12. März 1938, dem Tag des Einmarsches Hitlers in Österreich, schrieb er an das Ehepaar Jone-Humplik: „Ich bin ganz in meiner Arbeit und mag, mag nicht gestört sein.“ Und so entstand unter den brutalen Eindrücken ein Werk beispielloser Konzentration und spieltechnischer Eleganz. Höchste musikalische Präzision und Virtuosität fordert auch das Sextett op. 10 Erich Wolfgang Korngolds. Der Komponist, der in jungen Jahren als legitimer Nachfolger keines Geringeren als Wolfgang Amadeus Mozarts galt und ebenfalls mit dem Etikett des „Wunderkindes“ versehen wurde, wird vor allem für seine Opern und Filmmusik verehrt. Eine prophetische Vorahnung seiner großen Filmpartituren im reichen klassisch-romantischen Gestus gibt das Streichsextett wieder.

Ort: Elbphilharmonie, Kleiner Saal, Platz der Deutschen Einheit 4, 20457 Hamburg

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