Mo 21.06.2021, 20.00 Uhr | Elbphilharmonie, Großer Saal
Antonín Dvorák: Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95 „Aus der Neuen Welt“
Alban Berg: 3 Orchesterstücke op. 6
Anton Bruckner: Te Deum
Dirigent: Markus Poschner
Sopran: Susanne Bernhard
Mezzosopran: Katrin Wundsam
Tenor: Werner Güra
Bass: Markus Brück
Chor der Hamburgischen Staatsoper
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Der Münchner Dirigent Markus Poschner, der seit seiner Auszeichnung mit dem Deutschen Dirigentenpreis 2004 regelmäßig bei den national und international renommiertesten Orchestern zu Gast ist, wird heute insbesondere für seine Aufsehen erregenden Interpretationen und Einspielungen der Werke von Beethoven, Brahms und Bruckner geschätzt. So wurde seine kürzlich für SONY CLASSICAL entstandene Gesamteinspielung der Brahms-Sinfonien durch das Orchestra della Svizzera italiana mit den renommierten „International Classical Music Award 2018“ ausgezeichnet.
Mit Beginn der Spielzeit 2017/18 übernahm Markus Poschner die Position des Chefdirigenten des Bruckner Orchester Linz sowie des Opernchefs am Landestheater Linz. Ein vollkommen eigener und aufregend neuer Zugang zum Werk Anton Bruckners ist dort Poschners musikalische Vision.
Nach dem Studium in München und als Assistent von Sir Roger Norrington und Sir Colin Davis wirkte Poschner ab 2006 als Erster Kapellmeister an der Komischen Oper Berlin. Als „großes Nachwuchstalent“ bezeichnete ihn die Neue Zürcher Zeitung, als er mit Regisseuren wie Nicolas Stemann, Benedikt von Peter, Hans Neuenfels, Peter Konwitschny, Andreas Homoki und Sebastian Baumgarten zusammenarbeitete.
Im Jahre 2007 wurde er zum Generalmusikdirektor der Freien Hansestadt Bremen ernannt. Hier hat sich Poschner, der auch ein fulminanter Jazzpianist ist, den Ruf als programmatischer Grenzgänger erarbeitet: Gemeinsam mit den Bremer Philharmonikern war er ständig auf der Suche nach Neuartigem und Ungehörtem in Programmatik, Interpretation und Präsentationsform. Mit seinem besonderen Gespür für die Vermittlung klassischer Musik löste er dort regelrecht einen Publikumsboom aus. Im Theater Bremen entwickelte er vor allen Dingen mit dem Regisseur Benedikt von Peter völlig eigene Wege und Formen zeitgenössischen Musiktheaters.
Mit Beginn der Saison 2015/16 übernahm Markus Poschner außerdem die Position des Chefdirigenten des Orchestra della Svizzera Italiana. Gleich zu Beginn seiner ersten Spielzeit eröffnete er dort den außergewöhnlichen Konzertsaal LAC direkt am Luganer See.
Markus Poschner wurde von vielen der international renommiertesten Klangkörper und Opernhäuser als Gast eingeladen, darunter Staatskapelle Dresden, Dresdner Philharmoniker, Bamberger Symphoniker, Münchner Philharmoniker, Wiener Symphoniker, Konzerthausorchester Berlin, die Rundfunk-Sinfonieorchester in Berlin, Wien, Leipzig, Stuttgart und Köln, Netherlands Radio Philharmonic, Orchestre Philharmonique de Monte Carlo, Orchestre National de France, NHK Symphony Orchestra, Tokio Metropolitan Orchestra, sowie Staatsoper Berlin, Komische Oper Berlin, Hamburgische Staatsoper, Stuttgarter Staatsoper, Oper Köln, Oper Frankfurt und Opernhaus Zürich.
Mit vielen dieser Orchester und Opernhäuser verbindet ihn inzwischen eine enge künstlerische Partnerschaft. An der Staatsoper Berlin etwa, wo Markus Poschner im Jahr 2014 debütierte, dirigierte er mittlerweile auch „Tosca“, „Die Zauberflöte“, „Der fliegende Holländer“ und die Wagner/Jelinek-Produktion „Rein Gold“.
Als Erster Gastdirigent der Dresdner Philharmoniker von 2010 bis 2014 waren dort mit Markus Poschner sämtliche Beethoven-Sinfonien zu hören. Dem Orchester ist er weiterhin eng verbunden und erarbeitet mit ihm aktuell einen Mahler-Zyklus. Seit 2002 ist er außerdem Erster Gastdirigent des Deutschen Kammerorchesters Berlin, das er ebenso langjährig prägte wie das legendäre Georgische Kammerorchester, dessen Chefdirigent er von 2000 bis 2006 war.
Durch seine unkonventionelle und frische Herangehensweise überzeugte Markus Poschner schnell auch die Presse: „…so atemberaubend hat man Beethoven lange nicht mehr gehört“ schwärmte der Berliner Tagesspiegel, „Extra-Applaus immer wieder zwischendurch für den jungen Dirigenten“ die FAZ, „hinreißende Interpretationen“ meldeten die Dresdner Neuesten Nachrichten, „genialisch“ meinte Die Welt. Über sein Debüt in seiner Heimatstadt schrieb die Süddeutsche Zeitung: „Poschner bringt die Münchner Philharmoniker immer wieder wunderbar zum Leuchten“.
Die Universität Bremen ernannte Markus Poschner im Juli 2010 zum Honorarprofessor am Institut für Musikwissenschaft.
Die aus München stammende Sopranistin Susanne Bernhard begann 1995 mit dem Gesangstudium an der Hochschule für Musik und Theater in München. Seit Beginn ihres Studiums war sie an zahlreichen Produktionen der Bayerischen Theaterakademie beteiligt. 1997 debütierte sie als Susanna in Mozarts Le Nozze di Figaro im Prinzregententheater München.
Als 23-jährige wurde sie im Jahr 2000 Ensemblemitglied am Opernhaus der Landeshauptstadt Kiel. Dort war sie in zahlreichen Rollen zu erleben, beispielsweise als Lisa in Schrekers Christophorus und Violetta in Verdis La Traviata. Sie war an mehreren Opernhäusern als Gast verpflichtet, 2008 debütierte sie an der Oper Frankfurt mit der Partie der Violetta (La Traviata). An der Semperoper Dresden war sie als Isotta in Richard Strauss' Schweigsame Frau zu hören.
Neben ihrer Tätigkeit als Opernsängerin widmet sich Susanne Bernhard dem Lied-, Oratorien-, und Konzertgesang. Ihre vielfältigen Engagements auf diesem Gebiet führten sie unter anderem zur Zusammenarbeit mit dem Georgischen Kammerorchester (Markus Poschner), den Ludwigsburger Schlossfestspielen, der Stuttgarter Bachakademie (Helmuth Rilling), den Petersburger Philharmonikern, dem Russian National Orchestra, den Schlossfestspielen Herrenchiemsee, (Enoch zu Guttenberg und Ljubka Biagioni zu Guttenberg), der Chorgemeinschaft Neubeuern (Enoch zu Guttenberg), dem Rheingau-Musikfestival, dem Menuhin-Festival Gstaad, dem Beethovenfest Bonn, den Bamberger Symphonikern, dem Tonhalle-Orchester Zürich, den Bremer Philharmonikern, den Hamburger und den Münchner Symphonikern, der Camerata Salzburg, dem Saarländischen Rundfunk, dem polnischen Radio-Sinfonieorchester, dem Osaka Philharmonic Orchestra unter Eiji Oue, dem NHK Tokyo Orchestra, dem OSESP Orchestra Sao Paulo, sowie dem Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks. Sie war mehrmaliger Gast beim WDR Sinfonieorchester, beispielsweise unter der Leitung Semyon Bychkovs.
Katrin Wundsam studierte Gesang an der Anton Bruckner Universität Linz und am Mozarteum Salzburg. Seit der Spielzeit 2009/10 gehört die Mezzosopranistin zum Ensemble der Oper Köln. Dort interpretierte sie Partien wie Muse / Nicklausse (»Les Contes d’Hoffmann«), Dorabella (»Così fan tutte«), Preziosilla (»La Forza del Destino«), Suzuki (»Madama Butterfly«), Fuchs (»Das schlaue Füchslein«), Annina (»Der Rosenkavalier«), Mercédès (»Carmen«), Smeton (»Anna Bolena«), Martuccia (»Die Gezeichneten«), Sesto (»La Clemenza di Tito«), Orlofsky (»Die Fledermaus«) sowie Floßhilde, 2. Norn und Grimgerde (»Der Ring des Nibelungen«) beim Gastspiel der Oper Köln in China. An ihrem Haus erweiterte sie ihr Repertoire außerdem um Barockpartien wie Penelope in Monteverdis »Il Ritorno d’Ulisse in Patria«, Bradamante in Händels »Alcina« und Ottavia in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«.
Gastengagements führten die Künstlerin unter anderem als Bradamante (»Orlando furioso«) an die Oper Bonn, in Kreneks »Karl V« und als Dritte Dame (»Die Zauberflöte«) zu den Bregenzer Festspielen, als Orpheus (»Orpheus und Eurydike«) zu den Opernfestwochen Bad Hall sowie als Olga (»Eugen Onegin«), als Flora Bervoix (»La Traviata«) und als Dryade (»Ariadne auf Naxos«) ans Landestheater Linz.
Auch auf dem Konzertpodium feierte Katrin Wundsam Erfolge: Sie übernahm Partien in den Messen von Mozart, den Passionen von Bach und den Oratorien von Händel und Haydn. Auch in Verdis Requiem war die Künstlerin bereits zu hören. 2013 war sie in Bregenz erstmals als Konzertsängerin zu erleben und interpretierte die Mezzo-Partie in Beethovens 9. Sinfonie. Die junge Künstlerin gastierte außerdem mit dem Bach Consort Wien in Spanien und Luxemburg und trat in Österreich, Italien, Spanien und Schweden auf. Weitere Konzertreisen führten sie nach Chile, wo sie mit Liedern von Franz Schubert zu erleben war. Kürzlich interpretierte sie gemeinsam mit den Kölner Kammersolisten erstmals Richard Wagners »Wesendonck Lieder« und präsentierte sich dem Kölner Publikum mit Liedern von Richard Strauss, Gustav Mahler und Johannes Brahms erstmals auch als Liedsängerin.
Als Dorabella in »Così fan tutte« gab sie in der Spielzeit 2010/11 ihr Debüt an der Hamburgischen Staatsoper. Im Dezember 2011 sang sie Hänsel in Humperdincks »Hänsel und Gretel«, 2014 gab sie hier ihr Rollendebüt als Rosina in »Il Barbiere di Siviglia«.
Der in München geborene Tenor Werner Güra absolvierte sein Studium am Mozarteum in Salzburg. Seine vokale Ausbildung setzte er fort bei Prof. Kurt Widmer in Basel, Prof. Margreet Honig in Amsterdam und Prof. Wessela Zlateva in Wien.
Nach Operngastspielen in Frankfurt und Basel wurde er 1995 Ensemblemitglied der Semperoper in Dresden, wo er mit den großen Rollen seines Stimmfachs vor allem in Opern von Mozart und Rossini zu hören war. Unter der Leitung von Daniel Barenboim sang er an der Staatsoper Berlin, als Gast wirkte er an Neuproduktionen von Die Zauberflöte an der Opéra National de Paris und La Monnaie Brüssel mit. Am Teatro Carlo Felice, Genua, sang er Ferrando (Così fan tutte), bei den Innsbrucker Festwochen für Alte Musik 2006 und den Festspielen Baden-Baden interpretierte er unter Leitung von René Jacobs die Partie des Don Ottavio. Nach einer langen Pause agierte Werner Güra in Mai/Juni 2014 wieder einmal auf der Opernbühne und feierte einen sehr schönen Erfolg in der Züricher Neuproduktion (Willy Decker) von Il Ritorno d’Ulisse in patria.
Als Konzert- und Oratoriumsänger steht er auf den wichtigen Konzertpodien Europas und arbeitet(e) mit Orchestern wie u.a. Berliner Philharmoniker, Sächsische Staatskapelle Dresden, Gewandhausorchester Leipzig, Wiener Symphoniker, London Philharmonic Orchestra, Koninklijk Concertgebouworkest, den deutschen (BR, SWR, HR, NDR) und holländischen Rundfunkorchestern sowie BBC Symphony Orchestra und Orchestre National de France, unter Dirigenten wie Claudio Abbado, Riccardo Chailly, Michel Corboz, Sir Colin Davis, Adam Fischer, Bernard Haitink, Leopold Hager, Daniel Harding, Thomas Hengelbrock, René Jacobs, Marek Janowski, Ton Koopman, Fabio Luisi, Kurt Masur, Ingo Metzmacher, John Nelson, Yannick Nézet-Séguin, Sir Roger Norrington, Trevor Pinnock, George Prêtre, Peter Schreier, Thomas Zehetmair. Werner Güra hatte auch das große Glück, regelmäßig mit Nikolaus Harnoncourt zu arbeiten (Japan-Tournee mit Messias und Mozart-Requiem, Weihnachtsoratorium im Musikverein Wien, Jahreszeiten und Schöpfung bei der Styriarte Graz, Schubert Es-Dur Messe, Schumanns Szenen aus Goethes Faust und Missa solemnis mit dem Concertgebouworkest, Beethoven C-Dur Messe in Berlin).
Für Harmonia Mundi France wirkte er an den CD-Aufnahmen mit von Orpheus (Telemann), Die Jahreszeiten und Così fan tutte, Weihnachtsoratorium und Matthäus-Passion (J.S. Bach), alle unter Leitung von René Jacobs. Mit dem RIAS Kammerchor unter Leitung von Marcus Creed erschienen Schubert Lieder und Der Rose Pilgerfahrt von Schumann, ebenfalls Harmonia Mundi. Teldec veröffentlichte Beethovens Fidelio unter Daniel Barenboim mit Werner Güra als Jacquino. Für Sony/BMG nahm er Haydns Orlando Paladino und Die Jahreszeiten sowie Bachs Weihnachtsoratorium jeweils unter Nikolaus Harnoncourt auf.
Werner Güra ist vor allem auch ein international anerkannter Lied-Interpret mit regelmäßigen Auftritten in der Londoner Wigmore Hall, im Amsterdamer Concertgebouw, in der Kölner Philharmonie, Gulbenkian Lissabon, Lucerne Festival, Lincoln Center New York, bei den Schubertiaden in Schwarzenberg und Barcelona. In der kommenden Saison führen ihn Liederabende in die Londoner Wigmore Hall, in den Wiener Musikverein, nach Zürich und nach Stuttgart.
Im September 2000 erschien bei Harmonia Mundi seine erste Solo-CD mit Schuberts Die schöne Müllerin (Begleiter Jan Schultsz), in den Jahren darnach folgten Schumann: Dichterliebe, Liederkreis op. 39 und Hugo Wolf: Mörike Lieder. Mit Pianist Christoph Berner erschienen die Alben Schöne Wiege meiner Leiden mit Liedern von Clara und Robert Schumann und Johannes Brahms, Schuberts Schwanengesang, Mozart Lieder, Schuberts Winterreiseund ausgewählte Schubert-Lieder mit dem Album-Titel Willkommen und Abschied. Mit Sängerkollegen nahm er Brahms Liebesliederwalzer und Schumanns Spanische Liebeslieder und eine Auswahl von Schubert-Liedern auf. All diese CDs fanden sowohl beim Publikum als bei der Fachpresse großen Anklang und wurden mit dem Diapason d’or und Editor’s Choice in Gramophone ausgezeichnet. Im April 2011 wurde ihm für die Winterreise-Aufnahme der BBC Music Magazine Award „Vocal“ verliehen, im Oktober 2012 erhielt er für die Aufnahme Willkommen und Abschied den ECHO-Klassik-Preis für die beste Liedeinspielung des Jahres 2012. Letzte Neuerscheinungen waren Scottish Airs, Haydn-Lieder mit Triobegleitung und Ludwig van Beethovens Lieder & Bagatellen.
Seit 2009 unterrichtet Werner Güra Gesang an der Musikhochschule Zürich.
Geburtsort:
Speyer, Deutschland
Studium:
bei Alejandro Ramirez und Kurt Moll
Auszeichnungen:
Kammersänger der Deutschen Oper (2011)
Wichtige Partien:
Chorèbe (Les Troyens), Nelusco (Vasco da Gama), Conte Almaviva (Le Nozze di Figaro), Valentin (Faust), Posa (Don Carlo), Renato (Un Ballo in Maschera), Marcello (La Bohème), Germont (La Traviata), Rigoletto (Rigoletto), Wolfram (Tannhäuser), Balstrode (Peter Grimes), Leander (Die Liebe zu den drei Orangen), Wotan (Das Rheingold), Beckmesser (Die Meistersinger von Nürnberg), Musiklehrer (Ariadne auf Naxos), Faninal (Der Rosenkavalier), Peter (Hänsel und Gretel), Fritz (Die tote Stadt), Maurice (Marie Victoire), Egisto (Cassandra), Michonnet (Adriana Lecouvreur), Nelusco (Vasco da Gama), Amonasro (Aida), Macbeth (Macbeth), Sebastiano (Tiefland), Escamillo (Carmen), Baldassare (L'Arlesiana), Frank (Die Fledermaus), Falke (Die Fledermaus), Saul (Saul), Papageno (Die Zauberflöte), Der Kaiser (Le Rossignol), Der Pilot (L’Hirondelle inattendue), Henrik (Maskerade), Donner (Das Rheingold), Gunther (Götterdämmerung), Orest (Elektra), Heerrufer (Lohengrin), Don Fernando (Fidelio), Arzt (Sophie's Choice), Fürst Ottokar (Der Freischütz), Paul Niemand (Unter Eis), Ford (Falstaff), Carlo di Vargas (La Forza del Destino), u. a.
Bühnen:
Deutsche Oper Berlin, Opernhaus Zürich, Théatre du Capitole Toulouse, Hamburgische Staatsoper, Bayerische Staatsoper, Glyndebourne Festival, Bregenzer Festspiele, Salzburger Festspiele, Oper Köln, Teatro Municipal deSantiago di Chile, Seattle Opera, Opéra Bastille, Semperoper Dresden, Theater Basel, Staatsoper Unter den Linden, Staatsoper Stuttgart, Nationaloper Helsinki, Gran Teatre del Liceu, Teatro alla Scala, New National Opera Tokyo, Volksoper Wien, Ruhrtriennale, Bayreuther Festspiele, Maggio Musicale Fiorentino, Palau de les Arts in Valencia, Konzerthaus Berlin, Berliner Philharmonie, Klangbogen Festival Wien, Canterbury Festival, Metropolitan Opera, u. a.
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Robert Carsen, Vera Nemirova, Benedikt von Peter, Barrie Kosky, David Pountney, Stephen Wadsworth, Marco Arturo Marelli, u. a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Sir Simon Rattle, Sebastian Weigle, Ives Abel, Enrique Mazzola, Andrea Battistoni, Teodor Currentzis, Asher Fisch, Vladimir Jurowski, Donald Runnicles, Zubin Mehta, Omer Meir Wellber, Ivan Fischer, Philippe Auguin, Marek Janowski, Vladimir Ashkenazy, u. a.
Mit seinen rund 70 Mitgliedern zählt der Chor der Hamburgischen Staatsoper seit vielen Jahren zu den weltweit besten Opernchören. Das vielfältige Repertoire – fast ausschließlich in Originalsprache – ist weit gefächert und reicht von Barock- und Spielopern über die großen Werke Verdis und Wagners bis zu zeitgenössischen Kompositionen.
Fast jeden Abend stehen die Chormitglieder in anderen Rollen auf der Bühne der Staatsoper. Mal als Matrosen, Zigeuner, Pilger oder Verschwörer, dann wieder als Höflinge, Jäger, Wahnsinnige oder Gefangene. Als Kreuzritter fuhren sie in „I Lombardi alla prima Crociata“ nach Jerusalem, sie begleiten Madama Butterfly zu ihrer Hochzeit und bejubelten Fürst Igor. Die Sängerinnen und Sänger des Opernchores stellen in jeder Vorstellung ihr künstlerisches Können, ihre Wandlungsfähigkeit und ihre Spielfreude aufs Neue unter Beweis.
2013 hat Eberhard Friedrich die Leitung übernommen.
Das Philharmonische Staatsorchester ist Hamburgs größtes und ältestes Orchester und blickt zurück auf einen langen musikalischen Werdegang. Als 1934 das „Philharmonische Orchester“ und das „Orchester des Hamburgischen Stadttheaters“ fusionierten, trafen zwei traditionsreiche Klangkörper aufeinander. Bereits seit 1828 wurden Philharmonische Konzerte in Hamburg gespielt, Künstler wie Clara Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms waren regelmäßige Gäste der Philharmonischen Gesellschaft. Die Historie der Oper reicht noch weiter zurück: seit 1678 gibt es in Hamburg Musiktheater, wenngleich sich ein festes Opern- bzw. Theaterorchester erst später konstituierte. Bis heute prägt das Philharmonische Staatsorchester den Klang der Hansestadt, ist Konzert- und Opernorchester in einem.
In seiner langen Geschichte traf das Orchester auf große Künstlerpersönlichkeiten wie Telemann, Tschaikowsky, Strauss, Mahler, Prokofjew oder Strawinsky. Seit dem 20. Jahrhundert prägten Chefdirigenten wie Karl Muck, Joseph Keilberth, Eugen Jochum, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Hans Zender, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher oder Simone Young den Klang der Philharmoniker. Bedeutende Kapellmeister der Vorkriegszeit wie etwa Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Karl Böhm oder Hans Schmidt-Isserstedt brillierten ebenso am Pult wie herausragende Dirigenten unserer Tage: Christian Thielemann, Semyon Bychkov, Kirill Petrenko, Sir Neville Marriner, Valery Gergiev, Marek Janowski oder Sir Roger Norrington.
Seit 2015 ist Kent Nagano Hamburgischer Generalmusikdirektor sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg. Zu seinem Amtsantritt initiierte Nagano mit der „Philharmonischen Akademie“ ein neues Projekt, das den Auftakt zur jeweils neuen Opern- und Konzertsaison bildet und neben besonderen Spielorten auch ein großes Open-Air-Konzert auf dem Hamburger Rathausmarkt umfasst. 2016 waren Nagano und die Philharmoniker auf Südamerika-Tournee, 2019 folgten Konzertreisen nach Spanien und Japan. Seit 2017 führt Kent Nagano mit dem Philharmonischen Staatsorchester die traditionsreichen Philharmonischen Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie fort, zu deren Eröffnung das Oratorium ARCHE bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Der Konzertmitschnitt ist bei ECM erschienen; Widmann erhielt dafür den OPUS KLASSIK als Komponist des Jahres 2019.
Das Philharmonische Staatsorchester gibt pro Saison insgesamt rund 35 Konzerte in Hamburg und spielt über 240 Vorstellungen der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett John Neumeier. Damit ist es Hamburgs meistbeschäftigter Klangkörper. Die stilistische Bandbreite der 140 Musiker, die von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Werken unserer Zeit reicht und sowohl Konzert- als auch Opern- und Ballettrepertoire umfasst, sucht in Deutschland ihresgleichen.
Auch Kammermusik hat bei den Philharmonikern eine lange Tradition: Was 1929 mit einer Konzertreihe für Kammerorchester begann, wurde seit 1968 durch eine reine Kammermusikreihe fortgesetzt.
2008 wurden die damalige Generalmusikdirektorin Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Auf CD liegen ein kompletter Wagner-Ring sowie sämtliche Symphonien von Brahms und Bruckner vor – letztere in den selten gespielten Urfassungen – sowie Werke von Mahler, Hindemith, Berg und DVDs mit Opern- und Ballettproduktionen von Hosokawa, Offenbach, Reimann, Auerbach, Bach, Puccini, Poulenc und Weber.
Der musikalischen Tradition der Hansestadt fühlen sich die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters ebenso verpflichtet wie der künstlerischen Zukunft Hamburgs. Bereits seit 1978 besuchen die Musikerinnen und Musiker regelmäßig Hamburger Schulen. Heute betreibt das Orchester ein breit gefächertes Education-Programm, das Schul- und Kindergartenbesuche, musikalische Patenschaften, Kindereinführungen, Familienkonzerte und Orchesterproben für Schulklassen beinhaltet und in der eigenen Orchesterakademie junge Musiker auf den Beruf vorbereitet. Damit leisten die Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Nachwuchsarbeit in der Musikstadt Hamburg.
„Wenn mich der liebe Gott einst fragt: ‚Wo hast du die Talente, die ich dir gegeben habe‘, halte ich ihm die Notenrolle mit meinem Te Deum hin“, soll Anton Bruckner einmal gesagt haben. Dass der Komponist ein strenger Katholik, aber eben auch ein genialer Tonschöpfer war, ist hinlänglich bekannt. Mit Markus Poschner haben sich die Philharmoniker einen versierten Bruckner-Interpreten eingeladen, seit 2017 ist Poschner Chefdirigent des Linzer Bruckner Orchesters. Dem klanggewaltigen Oratorium stellt Poschner Dvořáks populäre 9. Symphonie „Aus der neuen Welt“ gegenüber sowie mit Alban Bergs einen Vertreter der Zweiten Wiener Schule.
Ort: Elbphilharmonie, Großer Saal, Platz der Deutschen Einheit 4, 20457 Hamburg
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